Voilà! Hier mein Blog über mein Jahr in Costa Rica wo ich Freiwilligenarbeit leiste. In diesem Blog werde ich (hoffentlich) regelmässig berichten was ich so unternehme und einiges über Land und Leute erzählen. Natürlich ist alles aus meiner Sicht geschrieben und wie ich alles erlebe- ich möchte nicht alle in einen Topf werfen. Ich hoffe ihr habt spass am lesen.

Samstag, 4. August 2012

Einige Schlussgedanken

Seit März ist natürlich wieder einiges geschehen.. Jetzt steuere ich auf meine letzte Woche zu und freue mich auf zuhause. Habe ich mich verändert? Auf jeden Fall! Wie? Das weiss ich noch nicht. Ich weiss, dass ich meine Familie, Freunde und Bekannte um so mehr schätze, als ich das früher getan habe. Ich bin nach diesem Jahr stolz Schweizerin zu sein (klingt doof, ich weiss, aber es ist wirklich so! Ich bin der Meinung, dass jeder stolz auf sein Land sein sollte, egal was für einen Ruf das Land hat, jedes Land hat seine guten sowie seine schlechten Seiten). Ich würde im Moment alles für ein Stück Brot aus dem Coop mit Käse oder ein Yougurt aus der Migros geben.. Nach einem Jahr Reis und Bohnen (zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen) freue ich mich ebenfalls auf richtigen Döner!:)

Was kann ich sonst noch sagen zu diesem Jahr? Ich fühlte mich ein bisschen wie Alice in Wunderland. Die Erfahrungen die ich hier gemacht habe, waren unbezahlbar. Ich habe so viele frustrierende, unangenehme, einsame und "schlechte" Sachen erlebt jedoch war dieses Jahr hier in Costa Rica das beste was ich machen konnte! Ich habe gelernt auf mich aufzupassen, ich habe gelernt bescheiden zu leben, ich habe meine Käferphobie bekämpft, ich habe tolle Freunde aus der ganzen Welt kennengelernt, habe mehrere Länder Zentralamerikas besucht (Nicaragua, Panamà und Guatemala), habe Naturwunder gesehen und gespürt, ich habe gelernt mit Kindern zu arbeiten, und und und und..

Meine Liste, was ich alles erlebt habe ist lang. Und ich glaube auch nicht, dass ich je alles erzählen kann. Viele Dinge die ich gesehen habe, kann sich der 0815 Schweizer gar nicht vorstellen. Aber das ist auch gut so! Denn sonst gäbe es ja keinen Grund zu reisen und andere Kulturen kennenzulernen.:)

Ja das hier ist jetzt ein kurzer Eintrag aber es wird vieleicht mein letzter sein.. Vieleicht schreibe ich wieder einen Eintrag, wenn ich zuhause bin. Wenn ich wieder aus dieser Traumwelt aufgewacht bin...

les amo mucho y muchas gracias que leyeron mi blog!!

PURA VIDA!!

Abschiedsfoto mit den Kindern

Freitag, 30. März 2012

Judo Turnier

In den letzten Wochen ist wieder mein Alltag eingekehrt. Ich habe mich vom Überfall erholt und schrecke nicht mehr zusammen, wenn mir jemand entgegenläuft. Aber nun zum aktuellen.

Heute hatte ich mein erstes Judo-Turnier (für die dies noch nicht wissen, ich habe hier im Dezember mit Judo begonnen). Seitdem habe ich wöchentlich zwei Verletzungen mehr (von Verbrennungen, Veilchen und Beulen bis zu kleineren Verstauchungen), aber ich habe noch genügend Bepathen und Voltaren an Vorrat um meine kleinen Wunden zu pflegen. Aber zurück zum Turnier, in meinem kleinen Dorf hat unsere „Sensei“ (Meisterin) ein Turnier organisiert, da war ich natürlich dabei, da aber die Anzahl der Frauen hier aber ziemlich begrenzt ausfällt, waren wir nur zwei Frauen. Die Männer, oder besser gesagt Buben waren ungefähr 15. Da Frauen und Männer getrennt gegeneinander antraten, musste ich nur gegen sie kämpfen. Da ich zwei von drei kämpfen verloren habe, hat meine Gegnerin gewonnen. Man muss vielleicht dazu sagen, dass sie seit ungefähr zwei Jahren Judopraktiziert und den gelben Gürtel besitzt. Aber es hat trotzdem sehr Spass gemacht und ich bin stolz darauf, dass ich wenigstens einen Sieg ergattern konnte.
In den nächsten drei Wochen werde ich sehr wahrscheinlich nicht erreichbar sein, da meine Eltern mich besuchen kommen. =) (Jaaaaa!!!) Ich bin schon ganz aufgeregt und freue mich seit Tagen darauf! Wir werden zuerst in die Karibikküste gehen (Puerto Viejo)um meinen Geburtstag zu feiern, danach 5 Tage in Panama verbringen und was danach kommt steht noch offen und werden wir spontan entscheiden.

Nach diesen zwei Wochen findet die internationale Woche statt. Es wird einen sogenannten Internationalen Tag geben an dem alle Freiwillige ihr Land präsentieren werden (Rahel und ich natürlich die Schweiz). ACI gibt uns die Möglichkeit eine Woche daran zu arbeiten und uns darauf vorzubereiten. Wir haben uns jetzt schon einige Pläne gemacht und spezielle Sachen organisiert, aber die möchte ich hier noch nicht verraten. Natürlich werden wir schweizerische Köstlichkeiten zubereiten, die wir dann verkaufen werden. An diesem Internationalen Tag kann man auch Preise gewinnen. Die Schweiz hat grosse Motivation den ersten Preis zu ergattern und wir werden uns dafür auch sehr Mühe geben. Vielleicht wird sogar gejodelt…=)

So ich wünsche euch allen schöne Ostern und geniesst die freien Tage.

Donnerstag, 8. März 2012

Raubüberfall

Leider ist es auch mir passiert. Ich bin letztes Wochenende überfallen worden. Wir hatten um fünf Uhr abends von ACI ein Meeting, besser gesagt eine Information über die Internationale Woche, die im April stattfinden wird (bin schon richtig darauf gespannt). Auf dem Heimweg (wir waren zu dritt), ungefähr zwanzig Meter von unserem Hostel entfernt, geschah es. Ein Mann kam auf uns zugerannt und murmelte irgendwas, was wir zuerst nicht verstanden. Dann wiederholte er sich, er wollte unsere Taschen, wir zögerten aber alle noch. Danach sah ich die Pistole, die er in seinen Händen trug. Langsam reichte ich ihm meine Tasche während die anderen zwei immer noch zögerten. Er verlangte von den anderen beiden eine andere Tasche, aber die beiden rührten sich nicht und gaben die Tasche nicht her. Danach sagte er zu uns wir sollen in die andere Richtung gehen und rannte davon. Wir standen einfach nur da, fassungslos. Ich konnte es nicht glauben was gerade passiert war. In meiner Desigualtasche befand sich Kamera, ID, Bargeld, Lesebrille und Hausschlüssel… Am liebsten hätte ich geheult und vor Ärger geschrien. Wir liefen in die andere Richtung als uns ein Wächter anhielt. Er sagte, er habe alles gesehen und rufe, wenn wir möchten die Polizei an. Wir stimmten zu. Rahel (Es war übrigens ihr Geburtstag), übernahm für mich das Telefonat mit der Polizei weil ich nicht mehr im Stande war, klar zu denken. Ich wollte nur noch eine Zigarette, aber die waren ja auch in der Tasche. Der freundliche Wächter schenke mir aber eine. Kaum war die Zigarette hinunter gebrannt, war die Polizei schon da. Kurz erklärten wir, was passiert war, danach nahmen sie uns mit auf den Hauptpolizeiposten. Die arme Rahel musste also ihren Geburtstag auf dem Polizeiposten verbringen. Wir mussten einige Minuten warten bis wir dran waren und machten danach die Anzeige. Als er mich gefragt hat, wie der Täter ausgesehen habe, musste ich passen. Ich hatte keine Ahnung mehr, wie der Täter aussah. Rahel und Suvi halfen mir dabei ein bisschen, sie konnten sich ein wenig an Kleider usw. erinnern, ich aber war in dem Moment, als ich die Pistole gesehen habe zu geschockt um mich auf den Täter zu konzentrieren. Auch wenn ich heute noch an den Überfall denke, sehe ich immer nur die Pistole vor mir.
Als ich am nächsten Tag nach Hause kam, immer noch verwirrt von dem Überfall, stoss ich bei meiner Familie nur auf Unverständnis. Meine Gastmutter sagte nur, das wäre, weil ich immer in San José sei und schien wütend auf mich zu sein. Bis heute hat sie kein freundliches Wort mit mir gesprochen. Dieses Wochenende war mein schlimmstes Wochenende, dass ich hier in Costa Rica erlebt habe und ich hoffe, es wird kein schlimmeres geben.

Montag, 23. Januar 2012

Silvester und Ferien in Sàmara

Ich wünsche euch ein wunderschönes neues Jahr! Endlich melde ich mich wieder!
Silvester habe ich in Manuel Antonio am Strand mit Feuerwerk verbracht. Es war wunderschön und ein etwas anderes Gefühl mit kurzen Hosen und Flip Flops Silvester ins Neue Jahr zu „rutschen“. Am ersten Tag des neuen Jahres verbrachten wir im Nationalpark von Manuel Antonio. Der Strand ist dort wunderschön mit weissem Sand und man kann diverse Tiere sehen. Wir sahen Affen, Waschbären, Tapir und sogar Faultiere! Michael schnitt mir an diesen Tagen die Haare. Er ist gelernter Coiffeur und hat mir die Haare super geschnitten!


Faultier





Im Nationalpark Manuel Antonio

Michael schneidet mir die Haare

Am fünften Januar ging ich wieder zurück nach Orotina um zu arbeiten. Da aber niemand dort war und mir zwei Tage später gesagt wurde, dass ich noch zwei Wochen länger Ferien nehmen könne, da es ohne Kinder sowieso keine Arbeit für mich hätte, konnte ich noch ein bisschen in Costa Rica umher reisen. Also ging ich nochmals zwei Tage nach Manuel Antonio. Danach verbrachte ich 3 Nächte in San José und reiste dann mit Sabi, einer Schweizerin die seit 7 Monaten hier ist, nach Sàmara. Die Fahrt dauerte ungefähr viereinhalb Stunden. Diese haben sich aber gelohnt! Sàmara ist ein wunderschönes Dörfchen in Guanacaste am Strand und als wir ankamen, sahen wir den schönsten Sonnenuntergang. Wir verbrachten dort einige herrliche Tage am Strand.
Sonnenuntergang in Sàmara





In Sàmara habe ich gemerkt wie klein die Welt doch ist. Wir gingen abends in den Supermarkt und wer stand da: Irene aus der Steuerverwaltung. Ich konnte es kaum glauben! Die Welt ist wirklich ein Dorf.

Sabi und Irene

Danach verbrachten wir nochmals einige Tage in San José. Wir besuchten am Samstag Palmares. Das ist das grösste und längste Fest in Costa Rica. Es hat mich ein bisschen ans Openair Frauenfeld erinnert.  Überall gab es Essstände mit Zuckerwatte usw. , Geisterbahnen wie auf einer Chilbi und Konzerte. Wir zahlten 6000 Colones eintritt, was 12 $ entspricht und konnten dafür an ein Reggetonkonzert von Los Ajenos gehen. Es war richtig cool!
Heute hätte ich theoretisch wieder arbeiten müssen, sie haben mich aber wieder nach Hause geschickt weil es immer noch keine Arbeit für mich gibt. Morgen malen wir irgendwelche Möbel in den Aulas an.



Freitag, 6. Januar 2012

Ferien in Nicaragua

Nachdem ich meine ersten Weihnachten allein verbrachte, gings am 25. Früh morgens auf nach Nicaragua. Als wir an der Grenze angekommen waren, mussten wir alle unsere Gepäck aus den Bus nehmen und es auf einen der drei Tische legen, damit die Grenzwache das Gepäck „kontrollieren“ konnte. Einigen Taschen warf der Grenzwärter kurz einen Blick hinein, ich musste nicht einmal meinen Koffer öffnen. Das Ganze war meiner Meinung nach ziemlich lächerlich. Für diese Prozedere verbrachten wir zweieinhalb Stunden an der Grenze. Am späten Nachmittag kamen wir dann in Granada an.

Granada

Granada ist ein wunderschönes Städtchen mit beeindruckender Architektur, Strassen aus Pflastersteinen und riesigen Kirchen. Wir verbrachten zwei Nächte in Granada. In diesen zwei Tagen machten wir eine Kutschentour durch ganz Granada um die schönsten Plätze zu sehen. Ziemlich beeindruckend waren die Kirchen. Wo wir hinaufsteigen konnten und ein riesiges Panorama über Granada bestaunen konnten.
Unsere Kutsche

Panoramaausblick



Gruppenfoto auf dem Spitz der Kirche

Danach brachten uns die Kutscher zum See. Da erwartete uns eine Bootstour wo wir 365 kleinen Inseln sehen konnten. Die Inseln waren wirklich beeindruckend! Einige Besitzer der Inseln bauten Restaurants oder Hotels darauf andere Ferienhäuser.

Eine der Inseln

Unsere Truppe auf dem Boot


Am nächsten Tag begann unsere Reise nach Ometepe. Ometepe ist eine Insel mitten in Nicaragua worauf sich zwei Vulkane befinden. Zuerst stiegen wir in den öffentlichen Bus ein. Das Gepäck wurde auf dem Dach mit Seilen festgebunden. Der Bus war so überfüllt wie ich es noch nie gesehen habe (und ich war drei Jahre regelmässige Pendlerin!)Im Bus befanden sich zwei Reihen Bänke mit Sitzplätzen für je zwei Personen, da der Bus so überfüllt war musste sich eine Reihe zu dritt auf einen Zweierbank zwängen. Im Gang drückte sich Mensch an Mensch eng aneinander, ich hatte ein Kind fast auf meinem Schoss sitzen und jemanden an meiner Schulter angelehnt. Währendem wir warten mussten, bis der Bus endlich losfuhr, quetschten sich Strassenverkäufer und Bettler durch. Während der Fahrt hielten sich einige Leute ausserhalb vom Bus fest. Eigentlich fehlten in dem Bus nur noch lebende Hühner die über unsere Köpfe flatterten. Nach zwei Stunden in diesem „Höllenbus“  kamen wir bei der Fähre an. Ich bin in meinem Leben erst einmal auf einer Fähre gewesen. Diese war voller Luxus mit Restaurant, Kino, Casino, Schlafräumen usw. Diese Fähre war aber eine ganz andere Liga. Es war mehr ein grösseres Boot als eine Fähre. Es hätte meiner Meinung nach Platz für etwa 60 Personen gehabt, wir waren aber etwa 200 Personen auf der Fähre.
Auf der Fähre
Als wir dann auf der Insel Ometepe ankamen klappte unsere Reservierung mit dem Hostel nicht. Das Problem war, dass alle Hostels auf der Insel voll waren. Wir klapperten jedes Hostel auf der Insel ab bis wir eins fanden dass für fünf Personen Platz hatte (Wir waren 12 Personen), das Hostel schlug uns deshalb vor, dass der Rest in einem hundert Meter entfernten Gebäude schlafen durfte. Wir akzeptierten und teilten uns auf um das „Gebäude“ zu sehen. Das „Gebäude“ ähnelte dem Slum: Keine Elektrizität, kein Wasser, Matratzen auf dem Boden und ich könnte schwören, wenn wir Licht hätten machen können würde man ein Haufen Kakerlaken sehen können. Wir haben danach dieses Gebäude abgelehnt und sind zurück ins andere Hostel. Wir haben dann alle irgendwie einen Schlafplatz finden können. Wir hatten zwei Zimmer zur Verfügung - eines mit einem doppelbett und eines mit zwei normalen Betten – vier haben sich dann in das Zimmer mit den zwei Betten gezwängt, vier auf dem doppelbett, eine Matratze und drei schliefen in einer Hängematte.
Am nächsten Tag machten wir eine Touristentour wobei ich mir noch meinen Fuss verknackt hatte. Wir haben sehr schöne Plätze gesehen und sehr gute Ausblicke auf die zwei Vulkane gehabt. Am nächsten Tag gings dann schon wieder zurück nach Granada. Das hiess erneut in der Fähre und erneut mit dem Bus. Wir haben aber auf den Bus verzichtet und uns drei Taxis genommen (für eine Stunde Fahrt zahlten wir 5$. Ich hatte zum Glück immer ein bis zwei „Caballeros“ (Gentlemen) die mir mit meinem Gepäck und mit Laufen geholfen haben. Wir haben danach noch eine Nacht in Granada verbracht und sind dann auf die Mittagszeit wieder auf den ticabus, der uns nach Hause brachte. Um die Sache bei der Grenze ein bisschen zu „verschnellern“, zahlte jeder von uns einen Dollar mehr, dafür mussten wir unsere Gepäck nicht aus dem Bus nehmen und konnten innerhalb von einer halben Stunde weiterfahren. Das nennt man die Korruption von Costa Rica=) 
Vulkan auf Ometepe

Mein Fuss nach der Verletzung bei den Aguas Termales
Trotz allen Hindernissen und Problemen waren das die besten Ferien meines Lebens!

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Vorweihnachtliche costaricanische Küche-Tamales selbstgemacht

Gestern haben wir mit der Familie Tamales gekocht. Tamales sind ein traditionelles lateinamerikanisches Gericht, bestehend aus Maisteig der in Pflanzenblätter eingewickelt wird. Der Maisteig wird mit Fleisch, Reis, Rüben, Peperoni und Kartoffeln oder nach Belieben gefüllt und wird traditionell zu Weihnachtszeit zubereitet. Die Zubereitung von Tamales ist relativ arbeitsintensiv, deshalb ist die Zubereitung oft ein sozialer Anlass, bei dem sich Freunde und Verwandte treffen, um hunderte Tamales zuzubereiten, die anschließend aufgeteilt werden. Auch wir haben etwa hundert Tamales gekocht. Aber da die Palmenblätter nicht gereicht haben ist noch eine Menge Teig übriggeblieben und wir werden heute vieleicht damit weitermachen. Es gibt hier angeblich Leute die Essen zur Weihnachtszeit zu jeder Mahlzeit Tamales. Ich hoffe ich kann einmal ein der Schweiz für euch Tamales kochen.
Am Maisteig rühren

Meine Gastmutter mit den Zutaten

Tamal vor dem Einpacken

Einige unserer Tamales

Tamales beim kochen



Frisch und selbstgemachtes fertiges Tamal

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Weihnachtsfest und Graduation im CEN CINAI

Letzten Donnerstag feierten wir im Projekt Weihnachten. Einige Kinder werden nächstes Jahr in die Schule oder in den Kindergarten gehen. Manche werde ich sehr vermissen. Aber nun zum eigentlichen Fest. Die Mitarbeiter haben sich sehr angestrengt die Kinder wirklich glücklich zu machen. Wochen vorher haben sie alle grösseren Firmen in der Umgebung gebeten, ein Geschenk für ein Kind zu kaufen. Ich habe dafür um die 65 Kinderhände auf Papier gezeichnet, ausgeschnitten, Name, Alter und Wohnort darauf geschrieben und auf die andere Seite geschrieben, das sich das Kind eine Puppe oder ein Auto wünscht. Somit hat jedes Kind ein Geschenk bekommen. Des Weiteren hat jedes Kind noch ein „Chlouseseckli“ erhalten mit Schokolade, Keksen, Trauben und einem Apfel (Hier werden zur Weihnachtszeit -im Gegensatz zu der Schweiz – Äpfel statt Mandarinen verschenkt. Sie haben eine Hüpfburg organisiert worauf sich die Kinder seit Wochen gefreut haben. Es gab zum Nachtisch Eis, Gelee und noch ein Stück Torte. Es war wirklich ein gelungenes Fest und die Kinder waren überglücklich!
Gruppenfoto vor der Hüpfburg

Am Freitag fand die Graduation (Sorry aber ich weiss nicht genau wie ich das in Deutsch übersetzen soll, ich interpretiere es als: „Diplomfeier“) statt. Neun Kinder haben den Kindergarten in unserer Kindertagesstätte gemacht und wurden dafür ausgezeichnet. Wir haben den ganzen Morgen den Saal neben der Kirche mit Ballons dekoriert. Die Feier verlief dann ungefähr so: Zuerst spielte die Maestra die costaricanische Nationalhymne und zwei kleine Mädchen trugen die Nationalflagge den Gang entlang(dabei musste sich jeder erheben), danach kamen die Kinder an der Hand der Eltern den Gang entlang gelaufen. Die Maestra sprach einige Worte, danach gab es ein Puppenspiel und danach war die Auszeichnung geplant. Dafür mussten sich alle Mitarbeiter in der Reihe auf die Bühne stellen, jeder bekam dann ein Diplom in die Hand gedrückt das er oder sie dem Kind überreichen kann. Ich war die erste und habe das Diplom dem kleinen Amir überreicht, des weiteren bekamen sie noch einen Hut aufgesetzt (Ich weiss nicht wie diese heissen aber man kennt sie aus allen Highschoolfilmen). Danach gab es noch weitere Reden der Maestra und weitere Puppenspiele. Zum Schluss erhielt jedes Kind noch eine Essbüchse für die Schule. Danach gab es noch zu Abendessen und die kleine Party löste sich langsam auf.
Dekorierter Saal
"Niña" Marcela
"Diplom" von Amir

Ehrlich gesagt fand ich es leicht übertrieben ein solches Fest zu organisieren da die Kinder ja „nur“ den Kindergarten gemacht haben. Es sind alles Kinder die aus armen Verhältnissen kommen und ich bin der Meinung, dass man das wenige Geld das wir zur verfügung haben für besseres ausgeben könnte. Andererseits finde ich es unglaublich schön wie sehr sich die Maestras für die Kinder einsetzen um tolle Sachen mit ihnen zu machen.